Schweinsgalopp by Terry Pratchett

Schweinsgalopp by Terry Pratchett

Autor:Terry Pratchett
Die sprache: de
Format: mobi, epub
ISBN: 3442416310
Herausgeber: GOLDMANN
veröffentlicht: 2012-01-08T13:20:19+00:00


»Faszinierend«, sagte Ridcully. »Hat jemand noch einen Bleistift?«

»Das Geschöpf hat bereits vier verspeist«, erwiderte der Dozent für neue Runen. »Bis zum Stummel, Erzkanzler. Und du weißt ja, daß wir unsere eigenen Stifte kaufen.«

Damit sprach er ein heikles Thema an. Wie viele Leute, die von echter Ökonomie keine Ahnung hatten, verstand Mustrum Ridcully unter »angemessener Finanzkontrolle« das Zählen von Büroklammern. Selbst die ranghöchsten Zauberer mußten einen Stummel vorweisen, bevor sie einen neuen Stift aus dem abgeschlossenen kleinen Schrank neben dem Schreibtisch des Erzkanzlers bekamen. Da kaum jemand einen ausreichend benützten Stift vorweisen konnte, blieb den Zauberern nichts anderes übrig, als sich in der Stadt Nachschub zu beschaffen und diesen aus eigener Tasche zu bezahlen.

Der Grund für den Mangel an kurzen Stiften hockte nun vor ihnen und summte leise vor sich hin, während er einen Bleistift fraß, bis zu dem Radiergummi am Ende, das er in Richtung des Quästors spuckte.

Ponder Stibbons hatte die ganze Zeit über Notizen auf ein Blatt Papier gekritzelt.

»Ich glaube, es funktioniert so«, sagte er. »Wir bekommen die Personifizierung von Kräften, wie Hex ausgeführt hat. Aber nur dann, wenn es… nun, logisch ist.« Er schluckte. Ponder glaubte sehr an die Logik, doch unter den gegenwärtigen Umständen verabscheute er es, dieses Wort zu benutzen. »Ich meine, es ist nicht gerade logisch, daß ein Sockenvertilger existiert, aber… äh… es ergibt einen gewissen Sinn. Ich meine, es ist eine Arbeitshypothese.«

»So wie beim Schneevater«, sagte Ridcully. »Wenn man ein Kind ist, genügt er als Erklärung.«

»Was soll unlogisch sein an einem Kobold, der mir große Beutel mit Geld bringt?« fragte der Dekan eingeschnappt, während Ridcully den Bleistiftfresser mit einem weiteren Stift fütterte.

»Nun«, begann Ponder, »zunächst einmal: Du hast noch nie große Geldbeutel bekommen und mußtest nach einer Erklärung dafür suchen. Und zweitens: Alle anderen halten so etwas für unwahrscheinlich.«

»Ha!«

»Was passiert jetzt?« fragte Ridcully. »Seht nur, das Wesen ist auf meinen Finger gehüpft! Hat jemand noch einen Bleistift?«

»Nun, die… Kräfte hat es immer gegeben« fuhr Ponder fort. »Ich meine, Socken und Bleistifte sind die ganze Zeit über auf unerklärliche Weise verschwunden. Aber jetzt werden sie plötzlich personifiziert… Der Grund dafür ist mir ein Rätsel.«

»Nun, wir sollten es besser herausfinden, nicht wahr?« erwiderte Ridcully. »Wir dürfen nicht zulassen, daß es auf diese Weise weitergeht. Dämliche Antigötter und diverse Wasweißich entstehen nur deshalb, weil jemand an sie denkt? Potzblitz, dadurch könnte praktisch alles entstehen. Stellt euch vor, irgendein Idiot sagt, es müßte einen Gott der Verdauungsstörungen geben…«

Klingelingeling.

»Äh… ich glaube, das ist gerade passiert, Erzkanzler«, sagte Ponder.



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